Philipp Jacob Cretzschmar (* 11. Juni 1786 in Sulzbach; † 4. Mai 1845 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Anatom und Zoologe.
Cretzschmar war der Sohn des Sulzbacher Pfarrers Otto Cretzschmar und dessen Frau Anna Katharina (geb. Eberhardt). Ab 1804 studierte Cretzschmar Naturphilosophie in Würzburg. Später studierte er zusätzlich Medizin in Halle (Saale). Nachdem er durch Napoleon 1807 vertrieben wurde, kehrte er nach Würzburg zurück. Dort legte er zunächst sein Examen ab und promovierte anschließend. Als Militärarzt der französischen Armee nahm er 1808 an der Schlacht bei Wagram teil. Die nächsten fünf Jahre agierte er als Regimentsarzt für die französische und später die großherzogisch-würzburgische Armee. Im Anschluss an die Militärzeit praktizierte er als Chirurg in Wien und Paris, ehe er nach Frankfurt übersiedelte und dort am Senckenbergischen medizinischen Institut Anatomie und Zoologie lehrte.
Als einer der Gründer der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft leitete er die Gesellschaft ab 1817 fast 30 Jahre. Gemeinsam mit einem weiteren Gründungsmitglied, Eduard Rüppell, publizierte er dessen Forschungsergebnisse einer Afrikaexpedition. Die in dem 1826-1828 erschienen Werk wurden etliche Vogelarten beschrieben, die gemeinsam mit Cretzschmars Präparaten den Grundstock der Sammlung des Naturmuseums Senckenberg bildete.
1828 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, 1833-1840 war er Mitglied des Gesetzgebenden Körpers der Freien Stadt Frankfurt.
Zunächst war Cretzschmar Mitglied der französischen Feldloge Les amis de la vraie règle in Perpignan, ehe er am 24. März 1815 von Sokrates zur Standhaftigkeit affiliiert wurde. Als Mitglied der Sokrates fungierte er u.a. als Redner und führte den ersten Hammer der Loge von 1835-1842. Von 1838-1844 wurde sein Werk „Religionssysteme der Freimaurerei“ publiziert.